#hum12 - Folge 1: Hendrik Wüst

5. März 2021

#hum12 - Folge 1: Hendrik Wüst
© VM/Anja Tiwisina

Neues Gesprächsformat von Handwerk.NRW:
NRW-Verkehrsminister Wüst als erster Gast

In der Corona-Krise hat der Austausch zwischen Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Handwerk noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Um diesen wichtigen Dialog voranzubringen, hat Handwerk.NRW als Dachverband des nordrhein-westfälischen Handwerks das neue, digitale Gesprächsformat #handwerkumzwoelf ins Leben gerufen. Als erster Gast stand am vergangenen Freitag Landesverkehrsminister Hendrik Wüst den interessierten Teilnehmern aus Handwerk, Landespolitik und regionaler Wirtschaft in einer „digitalen Mittagspause“ zum Thema „Zukunft der Mobilität: Chancen und Herausforderungen für NRW“ Rede und Antwort.

Obwohl die Verkehrspolitik im Mittelpunkt der Veranstaltung stand, reichte das Themenspektrum von der Mobilität der Zukunft über die digitale Infrastruktur bis hin zu den Folgen der Corona-Krise für Handwerk und Mittelstand. Hendrik Wüst, Träger der „Floriansplakette“ des nordrhein-westfälischen Handwerks, betonte die Bedeutung der Verkehrspolitik für den Wirtschaftsstandort NRW. „Gute Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität, gerade für Nordrhein-Westfalen als Pendler- und Transitland. Als Antwort auf diese Herausforderung nutzen wir die Chancen der Digitalisierung und investieren Rekordsummen in die Infrastruktur – in Straßen, Radwege, Schienen und Wasserwege.“

Mit Blick auf die Corona-Pandemie betonte Wüst, dass Bund und Länder zur Bewältigung der Krise sehr viel Geld investiert hätten. Das Konjunkturpaket des Bundes habe das Land um ein eigenes milliardenschweres Programm ergänzt. „Wenn es die Finanzlage zulässt, sind wir auch bereit, hier noch ein zweites Programm nachzulegen“, so Wüst. „Das Geld muss aber immer sinnvoll und zielgerichtet investiert werden. Das sind wir den nachfolgenden Generationen, denen wir die Schulden hinterlassen, schuldig.“

Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, formulierte eine klare Forderung an die Landesregierung bei der Umsetzung der aktuellen Bund-Länder-Beschlüsse. „Alltagstaugliche Testungen werden in den kommenden Monaten ein Weg sein, um kontrollierte Öffnungen zu ermöglichen. Dazu muss die Testinfrastruktur für Schnelltests ausgeweitet werden und es müssen alltagstaugliche Selbsttests zur Verfügung stehen. Sonst ist eine regelmäßige Testung von Kunden und Beschäftigten nicht umsetzbar.“ Zugleich fragte Ehlert nach den weiteren Vorhaben der Landesregierung für die restliche Legislaturperiode und erinnerte an noch nicht umgesetzte Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, wie die Absenkung der Grunderwerbsteuer. Wüst verwies darauf, dass der Koalitionsvertrag nach wie vor gelte. Zugleich habe die Corona-Pandemie neue Themen auf die Tagesordnung gebracht. Sie habe insbesondere Schwächen bei der Digitalisierung der Schulen und der öffentlichen Verwaltung offenbart. „Bei der Kfz-Zulassung gab es einen Bearbeitungsstau. Auch dort wurden die Chancen der Digitalisierung nicht entschieden genutzt. Corona hat den digitalen Nachholbedarf in vielen Bereichen offengelegt.“