Wirtschaftspolitischer Ausschuss 2025

25. März 2025

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks?

Im Mittelpunkt der diesjährigen Sitzung des Wirtschaftspolitischen Ausschusses von HANDWERK.NRW standen die Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Wie digital ist der Wirtschaftsbereich Handwerk und welche Rolle wird KI in Zukunft für Handwerksbetriebe spielen? Auf diese Fragen gingen die beiden Referenten – Prof. Klaus Schafmeister, Leiter des Forschungsprojektes „Künstliche Intelligenz und Digital-Offensive für das Handwerk in NRW“ und Björn Wolff, Vorstandsmitglied des Software-Anbieters Hottgenroth, in ihren Impulsvorträgen ein. 

Prof. Schafmeister stellte einige Ergebnisse aus einer Umfrage unter Handwerksbetrieben vor. Die größten Hindernisse für KI-Nutzung aus Sicht der Betriebe seien der nicht absehbare Nutzen und ein fehlender Überblick über die Einsatzmöglichkeiten. Trotzdem nutzten rund ein Drittel der Betriebe bereits KI-Anwendungen – insbesondere Sprachassistenten, Chatbots, Übersetzungssoftware und Bild- bzw. Videoprogramme. Ein Branchenvergleich zeige: Insgesamt sei das Handwerk im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen noch unterdurchschnittlich digitalisiert, habe in den letzten Jahren aber aufgeholt. Ein entscheidender Faktor bei der Digitalisierung sei die Unternehmensgröße – je größer der Betrieb, desto häufiger komme auch KI zum Einsatz. 

Björn Wolff stellte zunächst die KI-Angebote der Hottgenroth Software AG vor, die von Anwendungen im Bereich Building Information Modelling über Chatbots bis hin zu Bilderkennungssoftware zum Ausmessen von Räumen reichen. Für dein Einstieg in die KI-Nutzung seien für das Handwerk vor allem niedrigschwellige Angebote wichtig, die sich leicht in bestehende Systeme integrieren ließen. 

In der anschließenden Diskussion wurden die Rolle des Wissenstransfers von der Wissenschaft in die unternehmerische Praxis, die Herausforderungen der KI-Nutzung sowie Fragen des Datenschutzes, der Regulierung und der Haftung besprochen. Am Ende waren sich beide Experten einig: Die Chancen überwiegen die Risiken. Das Handwerk sollte sich auf Neues einlassen und auf den Weg zur KI-Nutzung machen. Denn in nicht allzu ferner Zeit werde der Einsatz dieser Technologie eine Notwendigkeit sein. Letztendlich könnten die Betriebe mit KI mehr Zeit für die wichtigen Dinge gewinnen, nämlich die eigentliche handwerkliche Arbeit.