#hum12 - Folge 8: Klaus-Peter Schöppner

22. Oktober 2021

#hum12 - Folge 8: Klaus-Peter Schöppner

Wie ticken die Deutschen, warum wählen sie, wie sie wählen und was ist ihnen wichtig? Diese und weitere Fragen beantwortete der Demoskop Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Mentefactum aus Bielefeld, in der achten Folge von #handwerkumzwoelf im Gespräch mit Gastgeber Andreas Ehlert.

In der einstündigen Diskussionsveranstaltung zur Mittagsstunde ging es dieses Mal um das Wahlverhalten der Bürger und ihre Einstellungen sowie Erwartungen an die Politik. Klaus-Peter Schöppner begann seinen Impulsvortrag mit einer Wahl- und Wähleranalyse der zurückliegenden Bundestagswahl. Während im Jahr 1990 noch etwa 60% der Wähler eine eindeutige Parteipräferenz gehabt hätten, seien mittlerweile nur noch 25% der Wähler sogenannte Stammwähler. Mehr als die Hälfte aller Wähler verhielten sich extrem volatil. Für die letztendliche Wahlentscheidung sei eine Kombination aus Spitzenkandidat, zentraler Botschaft und richtiger Inszenierung entscheidend. 

In einem zweiten Schritt ging der ehemalige Geschäftsführer von TNS Emnid auf zentrale Faktoren ein, die zukünftige Wahlen bestimmen könnten – von der Informationsflut über den Einfluss von Internet und Social Media bis hin zur sozialen Spaltung der Gesellschaft. Zu jedem Faktor hatte er dabei Zahlen aus entsprechenden Umfragen im Gepäck.

Aus seinen Befunden leitete Schöppner schließlich verschiedene Anforderungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ab. Eine seiner Kernbotschaften: Deutschland braucht einen Mentalitätswechsel. Statt „Safety First-Haltung“ brauche es wieder mehr „Macherqualitäten“. Zudem sprach sich der Demoskop dafür aus, die Erzählung der Sozialen Marktwirtschaft zu erneuern, um ihre gesellschaftliche Akzeptanz wieder zu erhöhen.