#hum12 - Folge 19: Henning Höne

2. Dezember 2022

#hum12 - Folge 19: Henning Höne

Politische Schwerpunkte der FDP in der Opposition - Was kann das Handwerk erwarten?

In der 19. Folge von #handwerkumzwoelf begrüßte Handwerk.NRW-Präsident Andreas Ehlert den Fraktionsvorsitzenden der Freien Demokraten im nordrhein-westfälischen Landtag, Henning Höne, zur „digitalen Mittagspause“. Unter dem Titel „Politische Schwerpunkte der FDP in der Opposition“ diskutierten die Teilnehmer aus Handwerk, Politik und regionaler Wirtschaft die gegenwärtig drängendsten Fragen für Handwerk und Mittelstand.

Andreas Ehlert blickte zu Beginn auf die derzeitige Krisenlage im Handwerk: Hohe Material- und Rohstoffpreise, gestörte Lieferketten, explodierende Energiekosten und der nach wie vor gravierende Fachkräftemangel stellten viele Betriebe vor eine riesige Bewährungsprobe. Hier knüpfte der Impulsvortrag von Henning Höne an: Für ihn böten weder nationale Strom- und Gaspreisbremsen noch europäische Preisdeckel eine langfristige Lösung in der Energiekrise. Die entscheidende Frage sei nicht, ob wir durch diesen, sondern auch durch die nächsten zehn Winter kämen. Die FDP fordere deshalb mehr Pragmatismus bei fossilen und erneuerbaren Energien, beispielsweise indem man heimische Gasvorkommen erschließe oder Hürden wie Abstandsregelungen bei Photovoltaikanlagen abbaue. 

Darüber hinaus sei auch die Bildungspolitik ein wesentliches Thema für seine Fraktion: Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung müsse rechtlich verankert werden, um ein starkes Signal für die duale Ausbildung in die Öffentlichkeit zu senden. An allen Schulformen – auch an den Gymnasien – müsse es mehr Praxisbezug geben, beispielsweise durch zusätzliche Praktika oder verstärkte Kooperationen von Schulen und Unternehmen.

Zuletzt ging der FDP-Fraktionsvorsitzende auf die aktuelle Finanzpolitik in Bund und Land ein. Eine Krise dürfe, so Höne, kein Freifahrtschein für immer höhere Staatsausgaben sein. Sondervermögen dürften nur zweckgebunden verwendet und nicht einfach umgewidmet werden. Zudem sei es wichtig, nach der Krise zu einer Politik der Haushaltskonsolidierung zurückzukehren. Die FDP-Fraktion werde der Landesregierung dabei auf die Finger schauen und sich in dieser Legislaturperiode zudem für eine stärkere Entlastung der Bürger einsetzen, beispielsweise bei der Senkung der Grunderwerbsteuer oder der Vereinfachung des Grundsteuer-Modells.