#hum12 - Folge 12: Sarah Philipp

8. April 2022

#hum12 - Folge 12: Sarah Philipp

Gast der 12. Folge von #handwerkumzwoelf war diesmal die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, die Landtagsabgeordnete Sarah Philipp. Sie sprach im Rahmen der kleinen Veranstaltungsreihe, die Handwerk.NRW mit Blick auf die für Mai anstehenden Landtagswahlen konzipiert hat. Dabei erhalten die Parteien beziehungsweise deren jeweilige Spitzenvertreter – Sarah Philipp rangiert gleich hinter Spitzenkandidat Thomas Kutschaty auf Platz 2 der SPD-Kandidatenliste – die Gelegenheit, das jeweilige Wahlprogramm und sich selbst dem Wirtschaftszweig „Handwerk“ näher zu bringen. 

Sarah Philipp entschied sich für ihren Besuch beim Handwerk für vier Themengebiete: Neben Gesundheitsversorgung und Pflege beschrieb sie die derzeitigen Herausforderungen des Themas Wohnen ebenso wie die Schwerpunkte Wirtschaft und Arbeit sowie Bildung. 

Vor allem der Bildungsbereich sei den Sozialdemokraten von jeher eine „Herzensangelegenheit“. Hier gebe es jede Menge Baustellen, so Philipp. Das gelte besonders für das duale System. Das Handwerk leide bekanntlich massiv unter Fachkräftemangel. Es müsse also darum gehen, die Ausbildung attraktiver zu machen. So habe es sich die SPD, sollte sie in der kommenden Landesregierung vertreten sein, beispielsweise zum Ziel gesetzt, das erfolgreiche Programm „Keine Anschluss ohne Abschluss“ noch weiter zu stärken. Darüber hinaus müssten die Berufskollegs dringend besser ausgestattet werden. Auch wolle man eine umlagefinanzierte Ausbildung, so Philipp. Eine Aussage, die unter den Zuhörern unter Verweis auf die zahlreichen – vom Handwerk angebotenen und noch offenen – Ausbildungsplätze nicht unwidersprochen blieb. 

 

Handwerk.NRW–Präsident Andreas Ehlert sprach das Problem der künftigen Energieversorgung an, das sich durch den Ukraine-Krieg massiv verschärft habe. Er verband dies mit der Frage, welche Vorstellungen die SPD habe, wenn es darum gehe, die Abhängigkeit von Russland zu verringern. In ihrer Antwort ließ die Sozialdemokratin deutlich werden, dass für sie ein sofortiger, radikaler Ausstieg aus allen energiebezogenen Lieferverträgen mit Russland nicht in Frage käme. Gleichzeitig betonte sie, dass man Energieversorgung, Energiesicherheit und die Bekämpfung des Klimawandels zusammendenken müsse. Hierbei gelte es, sorgfältig abzuwägen: So wolle man einerseits bis 2045 klimaneutral werden, wobei die Anstrengungen bezüglich des Ausbaus von Photovoltaik und erneuerbarer Energien weiter zu verstärken seien. Andererseits müsse man zugleich jedoch auch darauf achten, wirtschaftsstarkes Industrieland zu bleiben, so die SPD-Kandidatin. Des Weiteren sicherte Philipp zu, dass etwaige Änderungen im Gemeindewirtschaftsrecht, wie sie das SPD-Wahlprogramm vorsieht, mit dem Handwerk besprochen werden würden.