#hum12 - Folge 10: Prof. Wolfgang Prinz

4. Februar 2022

#hum12 - Folge 10: Prof. Wolfgang Prinz

In der ersten Folge von #handwerkumzwoelf im Jahr 2022 ging es um das Thema Blockchain. Wie funktioniert eine Blockchain, wo kann sie zum Einsatz kommen und warum sollte sich der Wirtschaftsbereich Handwerk mit dieser Technologie beschäftigten? Antworten auf diese Fragen lieferte Prof. Wolfgang Prinz, stellvertretender Leiter des Fraunhofer Instituts für Institut für Angewandte Informationstechnik und Leiter des Blockchain Reallabors im Rheinischen Revier.

Zu Beginn der „digitalen Mittagspause“ machte Handwerk.NRW-Präsident Andreas Ehlert deutlich, dass man #handwerkumzwoelf auch immer wieder nutzen wolle, um „ein wenig über den Tellerrand hinauszublicken“. Deshalb beschäftige man sich gezielt mit der Zukunftstechnologie Blockchain, deren Anwendungspotenziale weit über Kryptowährungen hinausgingen.

Prof. Prinz erläuterte in seinem Vortrag zunächst die Funktionsweise der Blockchain als dezentrales und fälschungssicheres Datennetzwerk. Sie sei das „Kerbholz der Neuzeit“ und biete zahlreiche Vorteile wie Rückverfolgbarkeit, Automatisierbarkeit und Unverfälschbarkeit. Zudem sei man durch die Nutzung der Blockchain unabhängig von den Angeboten großer Plattformbetreiber. Nach einer Einführung in die Grundlagen ging Prinz auf die Relevanz der Technologie für das Handwerk ein. Zum einen könnten Handwerksbetriebe die Blockchain unmittelbar selbst nutzen, etwa zum Tracking von Herkunftsnachweisen ihrer Rohstoffe und Vorprodukte. Auch für die Handwerkskammern sei eine Nutzung zur digitalen und fälschungssicheren Ausstellung von Urkunden, wie dem Meisterbrief, möglich. Zum anderen könne das Handwerk aber auch mittelbar mit der Blockchain in Berührung kommen – als Teil eines Netzwerkes. So könne die Blockchain in Zukunft etwa von Herstellern, deren Produkte das Handwerk in den Markt bringe, genutzt werden. Dabei nannte Prof. Prinz die Dokumentation der Wartung einer Heizungsanlage auf der Blockchain als Beispiel. Zuletzt könne die Blockchain-Technologie auch für ganz neue Geschäftsmodelle genutzt werden. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Kunsthandwerker, Fotografen oder Maßschneider für ihre Werke einen NFT als digitalen Zwilling erstellen, den Sie dann zusätzlich zu dem realen Produkt anbieten können“, erklärte Prinz. Nach der einstündigen Veranstaltung war klar: Auch das Handwerk kann an vielen Stellen von der Blockchain profitieren.