#hum12 - Folge 35: Julia Schutz
Wie erreichen wir wen? Die Zukunft der Medien in NRW
„Video Killed the Radio Star“ sangen The Buggles Ende der Siebzigerjahre über die Folgen technischer Neuerungen und den Wandel der Medienlandschaft. Wie es um das Radio gegenwärtig bestellt ist und welche Rolle die Medien bei der Vermittlung von Informationen zukünftig spielen werden – darüber diskutierte HANDWERK.NRW-Präsident <link wer-wir-sind geschaeftsstelle andreasehlert>Andreas Ehlert in der 35. Folge von #handwerkumzwölf mit Julia Schutz, der Geschäftsführerin des 2021 gegründeten privaten Hörfunksenders Antenne NRW.
Radio, so Schutz, sei ein grundlegend demokratisches Medium. Nicht nur, weil es jeder hören könne, sondern weil es auch einen gemeinsamen Bezugspunkt herstelle: „Radio ist hörbare Gegenwartsstimmung.“ Allerdings sei aufgrund der rasanten Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz auch im Radio von einer zunehmenden Personalisierung des Angebotes auszugehen. Hier habe der Hörfunk die Aufgabe, trotz der Tendenzen zur Individualisierung eine ausgewogene Meinungsbildung zu ermöglichen. Schon heute gibt es laut Schutz Leitlinien des Medienrates zum Einsatz von KI. Diese enthielten unter anderem die Vorgabe, dass die redaktionelle Verantwortung immer beim Menschen bleiben müsse.
Dass das Radio in Zukunft komplett aus der Medienlandschaft verschwinden könnte – daran glaubt Schutz nicht. Die Radiovielfalt habe in Nordrhein-Westfalen sogar zugenommen. 75 % der Bevölkerung schalteten das Medium täglich ein. Das Radio zeichne nach wie vor eine hohe Glaubwürdigkeit aus – und auch das Vertrauen zu den Radiomoderatoren lasse sich nicht durch Künstliche Intelligenz ersetzen.