Mobilität neu denken

Ehlert und Minister Krischer auf der PolisMOBILITY: Mehr Integration in der Verkehrs- und Stadtentwicklungsplanung nötig

Über Herausforderungen, Chancen und Lösungsansätze der Mobilitätswende diskutierte am 25. Mai 2023 auf der Konferenz polisMOBILITY in Köln ein fachlich wie politisch erstklassig besetztes Podium, das, angeführt von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer und dem Präsidenten des Dachverbands HANDWERK.NRW, Andreas Ehlert, aus konfrontativen Sichten im Spannungsverhältnis von Klimaschutz und den Verkehrsbedarfen verschiedener Nutzergruppen und Siedlungsstrukturen herausführte und zu innovativen Vorschlägen einer Neuorganisation der Transport- und Stellflächendebatte fand. 

Als drängendste Punkte auf der Agenda des Handwerks nannte Ehlert die Sanierung und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in der Fläche sowie eine gute Anbindung an das Straßennetz und ein ausreichendes Stellplatzangebot in den Kommunen des Landes. Viel Zustimmung erhielt sein Vorschlag, Verkehrsplanung und Stadt- bzw. Entwicklungsplanung künftig ganzheitlich und stets gemeinsam mit dem Handwerk anzugehen - mit Blick auf CO2-Minderung, Versorgungssicherheit und das „Idealbild einer Stadt der kurzen Wege“. Mehr Berücksichtigung des Lade- und Parkraumbedarfs des Handwerks mahnte auch Alexander Hengst, Vizepräsident der HWK zu Köln an.

Minister Krischer bestätigte, die Funktionstüchtigkeit der Verkehrsdrehscheibe NRW mit Priorität erhalten und die Erreichbarkeit der Kunden für das Handwerk sicherstellen zu wollen. Er setze dabei auf mehr Gestaltungsspielraum für die Kommunen und unterstütze ein flexibleres Straßenverkehrsrecht. Konkret votierte Krischer für Quartiersgaragen mit Komplettausstattung an Ladesäulen und sagte die Prüfung der Übernahmemöglichkeit eines von Stadtplaner Professor Peter Jahnen in die Debatte eingebrachten Modellprojekts aus München zur Einrichtung von temporär nutzbaren „Wirtschaftsparkplätzen“ für NRW zu. 

Über erste Erfahrungen mit kommunalen Neuerungen der Verkehrsbewirtschaftung berichteten aus Köln der Leiter des Amts für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, Thorsten Siggelkow, sowie der Leiter des Bonner Ordnungs- und Straßenverkehrsamts, Carsten Sperling. Beide unterstützten Krischers Vorschlag, durch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung die Entscheidungsspielräume der Kommunen zu vergrößern, um lokal angepasste Lösungen zu ermöglichen. Die im Panel diskutierten Positionen und Vorschläge fasst die aktuelle Onlineausgabe des „Deutschen Handwerksblatt“ zusammen:

Handwerk fordert ausgewogenes Verkehrskonzept (handwerksblatt.de)

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