Politik im Dialog
Bildungsexperte Stefan Kaufmann MdB gab Spitzenrepräsentanten des NRW-Handwerks Einblick in die Erörterungen der Expertenkommission des Bundestags zur Digitalisierung der Berufsbildung
Seit knapp einem Vierteljahrhundert lädt die Dachorganisation des nordrhein-westfälischen Handwerks Handwerk.NRW Exponenten aus Politik, Wirtschaftsinstitutionen, Medien und Gesellschaft zu "Round Table"-Gesprächen in die Hauptverwaltung der handwerksnahen SIGNAL IDUNA Gruppe in Dortmund. Am Mittwoch stand diesmal Dr. Stefan Kaufmann, MdB (CDU), Vorsitzender der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt", den knapp einhundert Spitzenrepräsentanten der verschiedenen Gliederungen der Handwerksorganisation Rede und Antwort.
Die Enquete-Kommission im Bundestag zu den Folgen der Datenautomatisierung knüpft danach in gewisser Weise an den inhaltlichen Ertrag der Enquetekommission des NRW-Landtags zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand (bis 2017) an, die unter anderem mehr öffentliche Investitionen für die Berufsschulen und -Bildungsstätten empfohlen hatte, und analysiere zwei fundamentale Aspekte vertiefend: die Entwicklungsperspektiven der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der künftigen Arbeitswelt und die ökonomischen und sozialen Potentiale einer Modernisierung des Berufsbildungssystems. Zu den weiterführend diskutierten Vorschlägen gehörten danach etwa die Frage eines Ausbaus hybrider Qualifizierungsformen und weitere Maßnahmen zur Stärkung der Durchlässigkeit dualer Qualifizierungsverläufe.
"Digitalisierung kann die Berufsbilder des Handwerks und damit die berufliche Bildung als Karriereoption nur noch interessanter und attraktiver machen," hatte sich der Präsident von Handwerk.NRW, Andreas Ehlert, zuvor optimistisch gezeigt, dass der beschäftigungsintensive Wirtschaftsbereich Handwerk von der Datenautomatisierung aller Prozesse sogar deutlich profitieren werde. Dafür komme es insbesondere auf zusätzlichen Kompetenzaufbau darin an, sich Wissen für sich nutzbar zu machen und sich zu befähigen, effektiv zu kooperieren.
Dr. Stefan Kaufmann zum Format "Politik im Dialog": "Es war eine vielfältige und spannende Diskussion. Besonders gefallen hat mir, dass ich von den Spitzenrepräsentanten des Handwerks NRW erfahren habe, welche Best Practice-Beispiele vorhanden sind und wo der Schuh hinsichtlich der Aus- und Weiterbildung mit Blick auf die Digitalisierung drückt. Ich nehme viele neue Impulse für meine politische Arbeit mit nach Berlin und freue mich schon heute auf den weiteren Austausch mit dem Handwerk NRW."
Die Reihe "Politik im Dialog" war in diesem Jahr eingebunden in das Programm der neuen Branchenfachmesse "Handwerk digital" in Dortmund. In den Vorjahren waren unter anderen Bundesvorsitzende der MIT, Carsten Linnemann MdB, der Präsident des IW, Prof. Dr. Michael Hüther oder Kartellamtspräsident Andreas Mundt Gäste und Vortragende des Formats "Politik im Dialog".