PRESSE-INFORMATION VOM 30. APRIL 2020

Präsident Andreas Ehlert: Nicht in der Corona-Krise einrichten, sondern eine innovative und angebotsorientierte Wachstumsstrategie entwickeln!

Das nordrhein-westfälische Handwerk gibt der Landesregierung ausdrückliche Rückendeckung für ihre zuletzt kontrovers diskutierten Öffnungsschritte. Es sei der richtige Weg, das wirtschaftliche Leben schrittweise wieder in Gang zu setzen, betonte der Präsident von HANDWERK.NRW, Andreas Ehlert. Im Handwerk sei aber allen klar, dass das nur unter Einhaltung von strengen Hygieneregeln möglich sei: "Je mehr wir öffnen, desto diszipliniert müssen wir alle handeln." Insbesondere die Friseure hatten deshalb gemeinsam mit der zuständigen Berufsgenossenschaft ein eigenes Hygienekonzept etnwickelt, das Arbeitsminister Karl-Josef Laumann als Blaupause für spätere Öffnungen in anderen Bereichen bewertet.

Die Haltung im nordrhein-westfälischen Handwerk ist, wie Ehlert betonte, eindeutig: "Wir wollen keine Subventionen als Dauerzustand, wir wollen arbeiten." Es sieht laut einem aktuellen Vorstandsbeschluß noch Klärungsbedarf bei der Soforthilfe, so insbesondere in Abgrenzung zur Grundsicherung, und fordert vorübergehende Kreditangebote mit Haftungsfreistellung auch für die Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten. Ingesamt aber will das Handwerk nach vorne blicken: "Wir dürfen uns nicht in der Krise einrichten. Wir müssen jetzt wieder für Aufträge, Umsätze, Wachstum und Innovation in den Unternehmen sorgen!"

Neben einer Stabilisierung der kommunalen Finanzen und Investitionen in die öffentliche Infrastruktur plädiert das Handwerk für bessere Rahmenbedingungen für den privaten Konsum und für unternehmerisches Handeln. "Wir brauchen funktionierende Bauverwaltungen, schnelle Genehmigungsverfahren, eine bessere digitale Infrastruktur", so Ehlert. Er warnte aber davor, den Staat jetzt zu überfordern: "Wir brauchen langfristig tragfähige Staatsfinanzen." Das gehe nur mit einer angebotsorientierten Wachstumsstrategie mit niedrigeren Steuern, weniger Bürokratie und mit mehr Offenheit für unternehmerische Innovation. Dem Mittelstand und den Konsumenten sei mit einer vollständigen Abschaffung des Solidarzuschlags oder einer Absenkung der Einkommens- und Mehrwertsteuertarife auf Dauer mehr geholfen als mit kostspieligen Transferleistungen und komplizierten Förderprogrammen. "Aufschwung entsteht nicht dadurch, dass man jemandem Subventionen in die eine Tasche stopft und ihm das Geld aus der anderen Tasche über Steuererhöhungen wieder abnimmt. Aufschwung entsteht, wenn sich Leistung, Kreativität und Engagement jedes einzelnen wieder mehr lohnen", so Ehlert. "Wir müssen jetzt aus der Krise lernen und unser Land wettbewerbsfähiger und innovativer machen. Dann bekommen wir auch unvermeidliche Kosten der Krise in den Griff", so Ehlert.