Handwerksrat: Mehr Tempo beim E-Government!
Netzinfrastrukturausbau in der Fläche entschlossen vorantreiben, öffentliche Verwaltung schneller digitalisieren
Das NRW-Handwerk fordert die Landesregierung dazu auf, den Ausbau der digitalen Infrastruktur des Landes "entschlossen" voranzutreiben. Dies sei "für die Entwicklungsmöglichkeiten des ländlichen Raums entscheidend", heißt es in einer aktuellen Resolution des NRW-Handwerksrats, des obersten Beschlussgremiums der nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen. Das Handwerk als tragender Wirtschaftssektor in diesen Regionen könne seine Chancen der Digitalisierung nur nutzen, wenn eine hervorragende und resiliente Glasfaser-, Breitband- und Mobilfunkversorgung gegeben sei, begründete der Präsident der Handwerkskammer Dortmund, Berthold Schröder, im Namen des NRW-Handwerks, den Vorstoß in einer am Freitag in Düsseldorf verabschiedeten und verbreiteten Entschließung.
Über einen beschleunigten Netzanschluss für die Unternehmen in der Fläche hinaus mahnt der Wirtschaftssektor besondere Zugriffsrechte auf Daten von technischen Anlagen an. Denn auf Märkten wie "Smart Home" und "Smart Mobility" oder in der Gesundheitswirtschaft haben sich durch Vernetzung und Integration wettbewerbsbeschränkende Strukturen herausgebildet und sich entsprechend die Geschäftsmodelle zum Nachteil der regionalen Wirtschaft grundlegend geändert.
An Land und Kommunen gemeinsam appelliert das Handwerk, die digitale Handlungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung an den Schnittstellen zu den Unternehmen konsequent voranzutreiben; so bei Vergabe-, Planungs- und Genehmigungsverfahren. Das Handwerk empfiehlt ein "Monitoring der Digitalisierungsgrade der Verwaltungen". "Mit mehr Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen kann man den jetzt notwendigen Reformprozess beflügeln", hob Schröder hervor.
Adressiert an den Bund dringt der Handwerksrat auf eine verbesserte Förderung der Datenautomatisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und schlägt konkret vor, das Programm "Digital jetzt" durch eine "Digitalisierungsprämie" für KMU zu ergänzen.