#hum12 - Folge 32: Thorsten Schick MdL

8. März 2024

#hum12 - Folge 32: Thorsten Schick MdL
© CDU NRW

Wie sichern wir den Wirtschaftsstandort NRW?

Die Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort NRW standen im Mittelpunkt der 32. Folge von #handwerkumzwölf, zu der HANDWERK.NRW-Präsident Andreas Ehlert den Vorsitzenden der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Thorsten Schick, begrüßen durfte.

Gleich zu Beginn konfrontierte Präsident Ehlert seinen Gast mit den trüben Wachstumsaussichten für NRW, die hinter dem deutschen Wirtschaftswachstum zurückblieben. Verantwortlich hierfür seien laut Schick unter anderem hohe Energiekosten und die Unsicherheiten bei der künftigen Energieversorgung: „Regenerative Energien werden das Energieproblem am Industriestandort NRW kurz- bis mittelfristig nicht lösen.“ Er stimme mit der Einschätzung von Ministerpräsident Wüst überein, dass die gegenwärtige Kraftwerksstrategie der Bundesregierung nicht ausreiche. Es brauche mehr Kapazitäten und mehr Tempo bei Bau und Planung neuer Kraftwerke, wenn der Kohleausstieg 2030 gelingen solle. 

Als weiteren Wachstumsfaktor brachte der Fraktionsvorsitzende das Thema Fachkräfte ins Spiel. Trotz der angespannten Haushaltssituation habe die Landesregierung den Entschluss gefasst, keine Einsparungen im Bildungsbereich vorzunehmen. Mit der Besetzung von rund 3.900 zusätzlichen Lehrerstellen, der Drittelfinanzierung in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung sowie der Einführung einer Meisterprämie habe die Landesregierung stattdessen wichtige Investitionen in die Fachkräftesicherung getätigt. Skeptisch zeigte sich Thorsten Schick hinsichtlich der Wirkung einer gesetzlich verankerten Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung: „Gleichwertigkeit muss in der Praxis stattfinden“, so der frühere Lehrer. 

Diskutiert wurde außerdem über die Dauerbrenner Steuern und Bürokratie. Für die von Seiten der Wirtschaft geforderte Grunderwerbssteuersenkung seien derzeit keine Spielräume in Landeshaushalt vorhanden, so der CDU-Politiker. Großes Potenzial sehe er hingegen beim Bürokratieabbau, denn „12 Stunden pro Woche für Bürokratie sind für Betriebe einfach zu viel“, so Schick. Allerdings dürfe die Wirkung des Wachstumschancengesetzes, über das am 22. März erneut abgestimmt werde, nicht überschätzt werden. Erfolgversprechender sei es, eine medienbruchfreie Kommunikation zwischen Betrieben und Verwaltung zu ermöglichen sowie die Kleinteiligkeit von Förderverfahren zu verringern. Hierzu könne auch Nordrhein-Westfalen seinen Beitrag leisten.