Presse-Information vom 2.5.2017

Erwartungen der NRW-Wirtschaft an eine neue Landesregierung

"Für einen Aufbruch für NRW"

"Für einen Aufbruch für NRW"

Die drei Spitzenorganisationen der nordrhein-westfälischen Wirtschaft haben am Dienstag vor der Landespressekonferenz in Düsseldorf ein gemeinsames Papier zu den Erwartungen der Wirtschaft an eine neue Landesregierung mit dem Titel "Für einen neuen Aufbruch für NRW" vorgestellt. Darin heißt es, dass Nordrhein-Westfalen seit Jahren bei Wachstum und Beschäftigung unter dem Bundesdurchschnitt bleibe. Hiermit wolle und dürfe sich das Land nicht abfinden. Ziel müsse es sein, dass Nordrhein-Westfalen mit neuem Selbstbewusstsein, ehrgeizigen Zielen und mutigem Handeln wieder an die Spitze der Bundesländer komme. Um die genannten Ziele zu erreichen, brauche Nordrhein-Westfalen einen verbindlichen, alle relevanten Politikfelder umfassenden, wirtschaftspolitischen Masterplan mit ehrgeizigen sowie klar messbaren Zielen.

Unter der Zielsetzung "Ein Aufbruch für NRW" formulieren die drei Präsidenten der drei Spitzenverbände der nordrhein-westfälischen Wirtschaft Arndt Kirchhoff, unternehmer nrwRalf Kersting, IHK NRW und Andreas Ehlert, Handwerk.NRW gemeinsam die Erwartungen und wichtigsten Handlungsfelder für die kommende Legislaturperiode:

  1. NRW muss wieder das Land der besten Bildungs- und Zukunftschancen werden. Es muss bei Forschung und Innovation wieder europaweite Spitzenplätze einnehmen. Unser Land muss Vorreiter der Digitalisierung sein.
  2. NRW muss wieder das Land der schnellen und belastbaren Wege mit einer hervorragenden Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur werden.
  3. NRW muss wieder das Land der Unternehmer und Gründer werden, damit unser Land mit einem starken Wirtschaftswachstum den Menschen im Land Wohlstand und Arbeitsplätze bieten kann.

Zum Land der besten Bildungs- und Zukunftschancen erläutert Andreas Ehlert, Handwerk.NRW: "Die Entscheidung für eine Berufsausbildung verdient die gleiche Wertschätzung wie die Entscheidung für ein Studium. Durch den Aufbau der Berufsorientierung ("Kein Abschluss ohne Anschluss") ist in Nordrhein-Westfalen der Übergang von der Schule in den Beruf zwar verbessert worden. Darauf sollte aufgebaut und auch hinsichtlich qualitativer Fragestellungen und Ressourcen nachgesteuert werden. Wir brauchen allerdings eine deutliche Anstrengung des Landes, Lehrkräfte für Berufskollegs zu gewinnen, auch von Seiteneinsteigern. In den Berufskollegs muss die duale Ausbildung im Rahmen von Fachklassen Vorrang haben; andere vollzeitschulische Bildungsgänge gehören konsequent auf den Prüfstand. Und: Die tatsächliche Wertschätzung einer Bildungsform lässt sich am baulichen Zustand und an der Ausstattung der Bildungsstätten gleich welcher Schulform ablesen!"

Zum Land der schnellen und belastbaren Wege führt Ralf Kersting, Präsident von IHK NRW, aus: "Die Wirtschaft in NRW baut darauf, dass die neue Landesregierung die harten Standortfaktoren Breitband, Fläche; Energie und Verkehrsinfrastruktur ganz oben auf die Agenda setzt. Die Unternehmen sind auf eine erstklassige An- und Einbindung an die globalen Märkte und Netze angewiesen. Im Landeshaushalt wie im politischen Alltag brauchen Investitionen Priorität und eine ehrgeizige Strategie, die Planung und Umsetzung steuert, und auch einmal Widerständen aushält. Hierfür brauchen wir einen Aufbruch für NRW!"

Um zum Land der Unternehmer und Gründer zu werden, müsse es, so Arndt Kirchhoff, unternehmer nrw, die zentrale Aufgabe der neuen Landesregierung sein, das Land zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen. "Wenn wir wollen, dass unser Land mit neuem Selbstbewusstsein, ehrgeizigen Zielen und mutigem Handeln wieder an die Spitze der Bundesländer rückt, dann brauchen wir ein Ende der sozial- und umweltpolitischen Alleingänge und einen sofortigen Regulierungs-Stopp. Nordrhein- Westfalen benötige eine neue Willkommenskultur für Unternehmen und Arbeitsplätze sowie eine Gründeroffensive, um jungen innovativen Unternehmergeist zu wecken. Eine neue Landesregierung müsse hierfür für eine positivere Grundstimmung und die gesellschaftliche Akzeptanz für Wirtschaft, Industrie und Innovationen sorgen."